Auf der Jahreshauptversammlung 2024 gratulierte MGV Vorsitzender Ralf Krumme (links) die Mitglieder Ernst Saatkamp (rechts) für 40 Jahre aktives Singen im Chor und Dirk Buller (Mitte) für 25 Jahre passive Mitgliedschaft mit Ehrenurkunden und Vereinspräsenten.
Setteler Sänger stellen um auf Zweistimmigkeit im Chorgesang
Die Zeiten ändern sich. Was für viele Bereiche des gesellschaftlichen Lebens gilt, betrifft seit Längerem auch die Männergesangvereine. Leider haben sie mittlerweile ihre von je her geschätzte kulturelle Bedeutung vielerorts eingebüßt und so ist es nicht verwunderlich, dass sich Chöre oftmals aufgrund ihrer Altersstruktur und des Nachwuchsmangels auflösen müssen. Soweit möchte es der MGV „Heimatklang“ Settel definitiv nicht kommen lassen und wirbt weiterhin eifrig um Nachwuchs. Obwohl die Abgänge vor Corona immer noch mit Zugängen kompensiert werden konnten, klafft nach Corona nun doch eine größere Lücke, beschreibt es der MGV. Aktuell zählt der Verein knapp 20 aktive Sänger. Zu wenige um die Vierstimmigkeit qualitativ gut aufrechtzuerhalten, so dass Chorleiter und Vorstand beschlossen, das Übungsprogramm sukzessive auf die Zweistimmigkeit durch Bass- und Tenorstimmen umzustellen.
Die diesjährige Jahreshauptversammlung begann nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Ralf Krumme mit einer Schweigeminute für die verstorbenen Mitglieder. Unter dem Punkt “Aufnahme neuer Mitglieder“ wurde erfreulich aufgezeigt, dass die im vergangenen Jahr durchgeführte Sängerwerbung keinesfalls vergebens war. Drei neue Mitglieder konnte der Setteler MGV begrüßen und mit Martin Zeitz einen neuen aktiven Sänger gewinnen. Den Jahresbericht verlas Beisitzer Dominick Buller. Neben den vereinsinternen Aktivitäten hob er besonders das ausverkaufte Chorkonzert in der Johanneskirche „Wunderbar ist die Welt“ hervor, das gemeinsam mit dem Projekt „Kleiner Chor“ und dem Damengospelchor „Scheunenglück“ veranstaltet wurde. Nach dem Kassenwart Hans-Joachim Knöpker-Bettler den Finanzbericht 2023 erstattet hatte und auf Antrag der Kassenprüfer Udo Kaiser und Ernst Saatkamp die Entlastung des Kassierers beantragt wurde, dem die Versammlung einstimmig nachkam, zog Schriftführer Holger Kahmann seine Statistikdaten heran. Martin Rzitki versäumte keine Probe. Die Gesamtbeteiligung an den 39 Proben lag bei 80 %. Das Durchschnittsalter beträgt 62 Jahre; die Mitgliederzahl beläuft sich auf 104 Personen. In seinem musikalischen Bericht betonte Chorleiter Andreas Oeljeklaus ausdrücklich, dass trotz reduzierter Sängerzahl die Chorgesangsqualität weiterhin ein gutes Niveau hat. Er führte weiter aus, dass die Umstrukturierung auf die Zweistimmigkeit bei der Liedauswahl zwar einen höheren Arbeitsaufwand für die Vor- und Nachbereitung der Chorproben mit sich bringe, da ein Großteil der vorhandenen MGV-Chorsätze auf die Vierstimmigkeit ausgelegt ist. „Aber egal ob zwei- oder vierstimmig, mir bereitet es genauso viel Freude mit Euch, wie sonst auch“, stellte er höchstzufrieden fest. Bei den Vorstandswahlen wurden die Beisitzer Siegfried Schürmann und Dominick Buller für ein weiteres Jahr wiedergewählt. Kassenwart Hans-Joachim Knöpker-Bettler schied auf eigenem Wusch aus dem geschäftsführenden Vorstand aus und steht zukünftig als Beisitzer zur Verfügung. Zum neuen Kassenwart vorgeschlagen und einstimmig gewählt wurde Axel Krexa. Notenwarte sind weiterhin Martin Rzitki und Holger Kahmann. Zu neuen Kassenprüfern wurden Volker Möller und Eric Krumme bestimmt. Den Festausschuss für 2024 bilden die Sänger der Tenorstimmen. Nachdem Vorsitzender Krumme unter Punkt Verschiedenes die Veranstaltungstermine 2024 bekannt gegeben hatte folgten Ehrungen. Ernst Saatkamp erhielt die Ehrenurkunde und Nadel des Deutschen Chorverbandes für 40 Jahre aktives Singen sowie die goldene MGV-Vereinsnadel. Für 25 Jahre passive Mitgliedschaft im Chor wurde Dirk Buller mit dem Vereinskrug geehrt.
Im Hinblick auf das 2026 anstehende 100-jährige Vereinsbestehen machte der MGV-Ehrenvorsitzender und Sängerkreisvorstand Friedel Snethkamp den Anwesenden Mut: „Wir schaffen das – auch mit dezimierter Truppe. Werft die Flinte nicht ins Korn“, appellierte er an Vereinstreue und für Sängerwerbung jedes Einzelnen.