Spielzeit 2014

 

„Daute Kärls sind Frueslüe Glücke“

 

Voll war es am Samstagabend in der Gempt-Halle. Sein Kommen bedauert haben wird kaum einer der Besucher. Auf dem Programm stand die Premiere des neuen plattdeutschen Stücks der Theater des MGV „Heimatklang“ Settel. Und das bot beste Krimiunterhaltung.

Therese, Charlotte und Patrizia sind Damen mittleren Alters, beste Freundinnen und allesamt gut situiert. Das ist kein Wunder, hat doch jede von ihnen einen reichen Mann geheiratet. Geld allein macht aber nicht glücklich, erst recht nicht, wenn die Gatten sich auf „Geschäftsreise“ mit anderen Frauen vergnügen. Bei dem einen oder anderen Glas Likör klagen sich die drei gegenseitig ihr Leid. Jüngere Männer sollen es sein, auf Luxus verzichten will dafür aber keine. An Scheidung ist also nicht zu denken – bleibt als Ausweg aus dem Dilemma nur Mord.

Theater2014-279„Sind die Kärls ers us de Welt, kömm wi schnell an ihre Geld“, lautet das Motto des hinterhältigen Trios. Das feierte am Samstagabend in der prall gefüllten Gempt-Halle zusammen mit den anderen Darstellern der Theatergruppe des MGV „Heimatklang“ Settel Premiere. „Daute Kärls sind Frueslüe Glücke“ heißt ihr Dreiakter. Und der erwies sich als echter Glücksgriff.

Einig sind sich die Frauen schnell, wer die blutige Tat übernehmen soll: der ehemalige Mitschüler Philip, der inzwischen als Gärtner bei Therese (Irmhild Feldkamp) arbeitet. Er, der „Dösige“, der vorher nur herumkommandiert wurde, soll gleich „drie Frueslüe to glieken Tied anne Wäsch gehen“. Viele Männer würden an seiner Stelle vielleicht den Kopf verlieren, Philip aber denkt gar nicht daran, die lästigen Ehemänner um die Ecke zu bringen. Er sieht vielmehr die einmalige Chance, der „Huusherrin“ und ihren „Fröndinnen“ eins auszuwischen.

Hartwig Nüßmeyer spielt den gewitzten Gärtner so schelmisch, dass er das Publikum sofort auf seiner Seite weiß. „Wenn ick noch ma up de Welt kömm, werd ick Erotikstar“, solche Bemerkungen strapazieren die Lachmuskeln der Zuschauer immer wieder.

Therese, Charlotte (Elke Biedenkap) und Patrizia (Martina Upmann) gehen gleich aufs Ganze und erwarten Philip in ihren „Schlaupstuben“. Der hat jedoch nur Augen für seine Freundin Silke, das „Deenstwicht“ (Marina Biedenkap), die ihrerseits noch eine Rechnung mit den Gatten offen hat und zur Komplizin im kleinen Racheplan des Gärtners wird.

Philip hat unterdessen seine beiden Kumpel Martin (Martin Fiegenbaum) und Florian (Claus Buddenkuhl) mit ins Boot geholt – die sich im Dunkel der Nacht mit den arglosen Damen vergnügen, wo diese eigentlich Philip vermuten.

Dieser inszeniert derweil die „Morde“ – drei Schreie aus dem Keller sind den Damen Grund genug zum Anstoßen. Therese und ihre Freundinnen genießen nun zwar die neue Freiheit, kommen aber nicht wirklich damit klar, mit dem vermeintlichen „Täter“ permanent auch einen Mitwisser in ihrer Nähe zu haben. Kurzum: der Gärtner muss auch noch verschwinden. Mit Eifer werden sämtliche Arbeitsutensilien lebensgefährlich präpariert: ein Skorpion in den Gartenhandschuhen, Giftpilze in der Suppe und ein Stromkabel an der Metallgießkanne.

Glücklicherweise bemerkt Silke die Fallen rechtzeitig. Philip hat sichtlich Spaß daran, die Frauen erneut hinters Licht zu führen und mit besagter Gießkanne wild zitternd durchs Zimmer zu rennen. „Du kannst doch nich upstehn, wenn du dod bis!“, entfährt es Charlotte.

Das Publikum ist restlos begeistert. „Am meisten musste ich über die ständigen Zweideutigkeiten schmunzeln.“ „Auf Platt sind die Witze einfach noch besser als auf Hochdeutsch. Schade, dass nur alle zwei Jahre so ein Stück auf die Bühne gebracht wird.“ Zwei von vielen positiven Kommentaren, die zu hören waren.

 

Hier einige Bilder der Premiere vom 15.Februar 2014

Probeabend

 

„Daute Kärls sind Frueslüe Glücke“

 

Die Theatergruppe des MGV „Heimatklang“ Settel steckt mitten in den Proben zur Krimikomödie „Daute Kärls sind Frueslüe Glücke“. Mit dabei sind (von links) Claus Buddenkuhl und Martin Fiegenbaum, Elke Biedenkap, Martina Upmann und Irmhild Feldkamp sowie Hartwig Nüßmeyer

Am Samstag, 15. Februar, hebt sich für die Theatergruppe des MGV „Heimatklang“ Settel der Vorhang zur Premiere in der Gempt-Halle. Gezeigt wird die plattdeutsche Krimikomödie „Daute Kärls sind Frueslüe Glücke“. Die Proben dafür laufen derzeit auf Hochtouren.

Theatergruppe2014

Theatergruppe2014

Bis zur Premiere in vier Wochen ist zwar noch etwas Zeit. Die Proben für die Krimikomödie „Daute Kärls sind Frueslüe Glücke“ laufen gleichwohl bereits seit November mit hoher Intensität. Am Samstag, 15. Februar, um 19 Uhr hebt sich der Vorhang zur Premiere in der Gempt-Halle. Es folgen weitere fünf Vorstellungen

„Noch holpert es an vielen Stellen, es ist noch einiges zu tun“, berichtet Souffleur Werner Stöppel vom Stand der Dinge. Er studiert das humorvolle Stück in der zum Probenraum umfunktionierten ehemaligen Molkekammer des Hofes von Ernst und Ralf Krumme am Schniederhaarweg in Settel ein. Das Ganze geht in harmonischer Teamarbeit vonstatten. „Was auf der Bühne nachher spielerisch und authentisch aussehen soll, dafür ist intensive und sorgfältige Probenarbeit bis ins kleinste Detail nötig“, ergänzt Hartwig Nüßmeyer, dem die Hauptrolle in dem Vierakter zufällt.

Freunde der plattdeutschen Mundart dürfen sich wieder auf zweieinhalb Stunden bester Theaterunterhaltung freuen, verspricht indes der MGV-Vorsitzende Ralf Krumme. Zum Inhalt des Stückes verraten die Setteler Laienspieler noch nicht viel. Allerdings merkt man den Darstellerinnen Irmhild Feldkamp (alias Therese van Tecklenburg), Elke Biedenkap (Patrizia Pinkus) und Martina Upmann (Charlotte Frank) schon jetzt die Freude an, drei gelangweilte, luxusverwöhnte Ehefrauen zu verkörpern, die ihrer Gatten überdrüssig sind.

Wie sie ihren mörderischen Plan inszenieren und ob die Umsetzung funktioniert, darauf darf man gespannt sein, heißt es in einer Pressemitteilung.